Page 16 - 50 Jahre Felbertauernstraße
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Besuch von Erzherzog Eugen In den Jahren um 1930 setzten erneute intensive Bemühungen um eine Straße über
in Matrei im Jahr 1936; den Felbertauern ein. 1924 erreichte der Matreier Fremdenverkehrspionier und Po-
litiker Natalis Obwexer, gemeinsam mit Mitstreitern, einen einstimmigen Beschluss
rechts im Bild: Bgm. Natalis Obwexer des Tiroler Landtages für die Umsetzung des Vorhabens „Felbertauernstraße“. Projekt-
studien wurden ausgearbeitet, die Trasse von Kommissionen begangen. Trotz guter
16 Vorzeichen zog die Bundesregierung das von Salzburg und Kärnten propagierte
Projekt „Großglockner Hochalpenstraße“ der Felbertauernverbindung vor. Anstelle
derer wurde in den 1930er-Jahren mit der Errichtung eines Güterweges von Matrei
ins Tauerntal begonnen. Die aufgrund der ohnehin geringen, teilweise in Form von
Mehl ausbezahlten Löhne als „Mehlstraße“ bezeichnete Route war als Beschäfti-
gungsmaßnahme allerdings nur ein geringer Trost. Der Weg hinter Matrei blieb
weiterhin eine Sackgasse, die Fortsetzung über den Felbertauern ein Fußweg. An-
fang 1938 schien dann ein wichtiges Ziel erreicht: Bundeskanzler Kurt Schuschnigg
nahm die Felbertauernlinie in das österreichische Straßenbauprogramm auf. Mit dem
Anschluss Österreichs an das Großdeutsche Reich zwei Monate später verlor dieser
Beschluss jedoch bereits wieder jegliche Bedeutung. Während der Nazizeit stand
der Felbertauern im Mittelpunkt eines militärischen Seilbahn-Versuchsprojektes. Die-
ses zielte jedoch nicht auf die Errichtung einer Nord-Süd-Verbindung, sondern auf die
Erprobung neuer Techniken ab.