Page 14 - 50 Jahre Felbertauernstraße
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Franz Carl Zoller, Post- und Reisekarte
von Tirol und Vorarlberg,
Kupferstich, Innsbruck, um 1840 –
Ausschnitt Pustertal und Iseltal
Tiroler Landesarchiv
Wegbau im Jahre1903 Parallel dazu fand die Region in den ersten maßgeblichen Reiseführern Berück-
sichtigung. 1922 wurde die St. Pöltner Hütte fertig gestellt, und in den nachfol-
Foto: Lottersberger genden Jahrzehnten schritt die Erschließung der Umgebung der Passhöhe weiter
voran. Die höchste Stelle des uralten Verkehrsweges wurde zum beliebten Aus-
14 gangspunkt für Gipfelstürmer.
Erste Bemühungen um eine Eisenbahnlinie bzw. Straße über den Felbertauern
sind im späten 19. Jahrhundert anzusiedeln. Eine 1883/84 projektierte Bahn-
verbindung, die „Felber-Tauern-Bahn“, mit einem circa sieben Kilometer langen
Scheiteltunnel gelangte jedoch nicht über das Planungsstadium hinaus. Keinen
Erfolg hatte auch eine Petition der Gemeinden Lienz und Windisch-Matrei im
Jahre 1896. Dem Antrag auf Aufnahme eines Straßenprojektes über den Felber-
tauern in das Straßenbauprogramm des Landes Tirol wurde nicht Folge geleistet.
Für den Landtag waren andere Vorhaben dringlicher.
Mit der Aufnahme der Iseltalstraße in das Bauprogramm wurden vielmehr die
Gemeinden in die Pflicht genommen. 1901 wurde zwar mit dem Bau einer
Straße begonnen, wenige Jahre später befand sich diese jedoch bereits in einem
desolaten Zustand. Während des I. Weltkrieges hatte man andere Sorgen, als
ein kühnes Straßenprojekt umzusetzen.
Den Kampfhandlungen folgten schwere Jahre und mit der Zerreißung Tirols die
geographische Isolation des Bezirkes Lienz, für den sich der Begriff „Osttirol“
einbürgerte. Mit dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 war die zentrale
Pustertal-Eisenbahn nur mehr äußerst umständlich benutzbar. Die Fahrt von Osttirol
in die Landeshauptstadt Innsbruck führte mit der Tauernbahn über Kärnten und
Salzburg.