Page 5 - Journal 7 September 2019
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MENSCHEN & POLITIK

Foto: © SPÖ
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                                                                                                                                                                                                                                                           Foto: © NEOS
                                                                                                                               Foto: © Cammerlander

Evelyn Müller, Gerald Hauser, Matthias Scherer, Thomas Haidenberger und Domenik Ebner beantworteten uns acht Fragen zur
bevorstehenden Nationalratswahl 2019.

Gibt es ein Motto, eine Lebensweisheit, die Ihnen               Thomas Haidenberger: Ich bin vielseitig, arbeite zielstre-
besonders entspricht?                                           big, und würde mich im sprichwörtlichen Sinn als „ge-
                                                                erdet“ bezeichnen.
Domenik Ebner: Wer mich kennt, der weiß, dass ich opti-
mistisch und stets positiv durchs Leben gehe. Das Leben         Domenik Ebner: In meinen bisherigen beruflichen Statio-
ist zu kurz zum „Grantln“ – daher mein Motto: Sei freund-       nen war stets Folgendes wesentlich: einerseits natürlich
lich zu allen, hab’ Spaß und genieße das Leben, solange         die fachliche Ausbildung und ganz besonders wichtig
der Herrgott es vorbestimmt hat.                                die soziale Kompetenz, um im Team zu arbeiten bzw. um
                                                                Teams zu führen. Geselligkeit und eine ordentliche Portion
Matthias Scherer: Mir gefällt folgendes Motto besonders         Humor können dabei, wie ich glaube, nicht schaden! Ich
gut: „Behandle andere so, wie du selbst gerne behandelt         sehe meine absolute Stärke darin, mich mit Menschen auf
werden möchtest.“                                               Augenhöhe ohne Vorurteile auseinander zu setzen, eine
                                                                freundliche, angenehme Basis zu schaffen und dann auf
Evelyn Müller: Der Spruch „Fang nie an aufzuhören, hör          das gemeinsame Ziel hin zu arbeiten.
nie auf anzufangen!“ entspricht mir und meiner Lebens-
einstellung wohl am ehesten.                                    Was ist Ihre persönliche Motivation, politisch tätig zu
                                                                sein? Was gab den Ausschlag?
Gerald Hauser: Ich vertrete die Einstellung, dass sich Ar-
beit lohnen muss, deshalb mein Motto: „Der, der arbeitet        Thomas Haidenberger: Persönliche Erfahrungen haben
und fleißig ist, muss davon auch etwas haben.“                  mir gezeigt, dass so einiges im Bezirk Lienz, aber auch
                                                                weit darüber hinaus nicht richtig läuft. Der Wunsch und
Thomas Haidenberger: Ich bin politisch und gesellschaft-        das Ziel, zu verändern und zu gestalten, ist in den letzten
lich engagiert und kann mich mit Folgendem besonders            Jahren bei mir noch gewachsen. Dies motiviert mich, dies
identifizieren: „Wer den Mund nicht aufmacht, erklärt sich      treibt mich an.
einverstanden mit dem, was andere sagen und tun!“
                                                                Matthias Scherer: Ich bin in einer politischen Familie auf-
Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Was ist Ihrer           gewachsen. Mein Großvater war Bürgermeister und mein
Meinung nach Ihre größte Stärke?                                Vater langjähriger Gemeinderat. Schon früh habe ich gese-
                                                                hen, dass es um das Engagement für die Gemeinschaft geht.
Gerald Hauser: Unsere Heimat und Tradition zu bewah-            Gutes und Erfolgreiches zu bewahren und sich laufend der
ren, die Familie zu stärken und unserer bürgerlichen Ge-        Zeit anzupassen, das ist wichtig. Im Vereinsleben in mei-
sellschaft eine Zukunft zu geben, dafür setze ich mich ein.     ner Heimatgemeinde, als Bürgermeister und Planungsver-
Ich gebe nicht so schnell auf, bin ein Familienmensch und       bandsobmann konnten wir im Team vieles umsetzen, um
bereit, für das, was mir wichtig ist, den bestmöglichen         ein lebenswertes Osttirol zu erhalten. Die Zukunft mitzu-
Einsatz zu leisten.                                             gestalten, in der wir leben werden und unsere Kinder auf-
                                                                wachsen, ist für mich eine der schönsten Tätigkeiten.
Matthias Scherer: Bodenständigkeit und Aufgeschlossen-
heit neuen Dingen gegenüber zeichnen mich aus. Ich arbei-       Evelyn Müller: Parteimitglied wurde ich, als das soziale
te gerne mit Menschen zusammen, und ich glaube, dass ich        Klima in Österreich immer kälter wurde. Plötzlich gab es
die mir selbst gesteckten Ziele sehr gut umsetzen kann.         „uns“ und „die Anderen“, „Gutmenschen“ oder „Wutbür-
                                                                ger“. Auf einmal wurde uns erzählt, wir haben so viele
Evelyn Müller: Ich habe einen stark ausgeprägten Gerech-        Arbeitslose in Österreich, weil die Menschen faul sind und
tigkeitssinn, der immer wieder in mein Handeln und mei-         keine Lust hätten, arbeiten zu gehen, weil sie sich ja auf
ne politische Arbeit einfließt. Mein oberstes Ziel ist es, für  staatlichen Leistungen ausruhen können. Also wurden
meine Kinder eine Zukunft zu schaffen, die geprägt ist von      diese gekürzt, damit sich Arbeiten auch wieder lohnt. Dass
Respekt gegenüber allen Lebewesen, Fairness und Chan-           davon Familien mit Kindern am stärksten betroffen waren,
cengleichheit. Als meine größte Stärke sehe ich meine Ver-      interessiert so manche herzlich wenig. Für mich war und
lässlichkeit an.                                                ist das Motivation genug, mich politisch zu engagieren.

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