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Neuer Ärztlicher Leiter
den Bereich der Patientenzuweisungen ins Kran- Foto: © anyaberkut - Fotolia.com
kenhaus, wie auch die Organisation und Abwick-
lung der poststationären Weiterbehandlung durch Der richtige Rechtsschutz als ideale
die niedergelassenen Haus- und Fachärzte. Ergänzung zur Ärzte-Haftpflicht
Als eine Folge des neuen Arbeitszeitgesetzes für
Spitalsärzte ist der Bedarf an zusätzlichen ärzt- Den wenigsten Ärzten ist klar, dass ein Schaden
lichen MitarbeiterInnen gestiegen. Wie stellt sich (z.B. Kunstfehler) oft zwei Rechtsfolgen mit sich
diesbezüglich die Situation am BKH Lienz dar? bringt. Zum einen handelt es sich um zivilrechtliche
Im Rahmen von Personalplanungen hat sich be- Schadenersatzansprüche des Patienten bzw. der
reits in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, Hinterbliebenen, was ein Thema der Haftpflicht-Ver-
dass es schwierig sein kann, Fachärzte zu gewin- sicherung ist.
nen. Dies ist allerdings kein auf Osttirol begrenztes
Problem. Viele Tiroler Kliniken bzw. Krankenhäu- Zum anderen jedoch wird im Zuge dessen in der Regel ein
ser sehen sich mit erheblichen Problemen in der Strafverfahren eingeleitet, was letztendlich auch die Existenz
Nachbesetzung von ÄrztInnen konfrontiert. Umso des behandelnden Arztes massiv gefährdet. Denn bei einer
wichtiger ist es, dass wir hier am BKH Lienz – wie Verurteilung gilt er als vorbestraft, er erleidet möglicherweise
bisher schon – möglichst viele unserer eigenen einen Rufschaden durch negative Presse oder es droht sogar
Fachärzte ausbilden. Natürlich hat das neue Ar- der Entzug seiner Zulassung. Die für den Arzt hauptsächlich
beitszeitgesetz die Situation verschärft. Dies trifft infrage kommenden Strafbestände sind fahrlässige Körper-
auch auf das BKH Lienz zu, wobei in einzelnen Ab- verletzung oder fahrlässige Tötung – also Behandlungsfeh-
teilungen mit gezielten Personalmaßnahmen auf ler, die vorliegen, wenn die Behandlung nicht sachgerecht
die neuen gesetzlichen Bestimmungen reagiert und sorgfaltsgemäß durchgeführt wurde. Wenn nun ein der-
werden musste. Trotz dieser Probleme besteht artiger Kunst- oder Behandlungsfehler passiert, hat der Arzt
kein Zweifel daran, dass das hoch spezialisierte, mit einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes des
breit gefächerte Behandlungsangebot für die Ost- Patienten oder im schlimmsten Fall mit dessen Tod das Tat-
tiroler Bevölkerung sichergestellt bleibt. Es stehen bild der Paragrafen 88 oder 80 Strafgesetzbuch (StGB) ver-
auch keine Veränderungen an, die Anzahl der Ab- wirklicht. Deshalb ist es absolut notwendig, dass neben der
teilungen wird nicht reduziert. Im Gegenteil – wir Berufshaftpflicht-Versicherung des Arztes, bei der es um die
werden unser Behandlungsangebot, z.B. durch die zivilrechtlichen Ansprüche geht, ein ausreichender und best-
Verpflichtung eines Konsiliardermatologen, sogar möglicher Schutz im Bereich des strafrechtlichen Risikos ge-
erweitern können. währleistet ist. Eine derartige Absicherung sollte über
Die Lebenserwartung der Menschen in den In- eine hohe Deckungssumme verfügen, die Kosten selbst be-
dustriestaaten steigt. In Zukunft wird es immer auftragter Sachverständigengutachten einschließen und auch
mehr ältere und alte Menschen geben. Welche greifen, wenn dem Arzt ein reines Vorsatzdelikt vorgeworfen
Auswirkungen wird diese Entwicklung auf Medi- wird (wie z.B. eigenmächtige Heilbehandlung, Betrug, Unter-
zin und Pflege hier in Lienz haben? lassung der Hilfeleistung, Freiheitsentzug, Nötigung etc.). Nur
Wenn Sie fragen, welchen Weg das Bezirkskran- ein speziell entwickelter Universal-Straf-Rechtsschutz für
kenhaus Lienz einschlagen sollte, um angesichts Ärzte bietet solch eine umfassende Abdeckung des strafrecht-
dieser demographischen Entwicklung Stand hal- lichen Risikos des Arztes.
ten zu können, dann habe ich dazu eine klare Vor-
stellung. Ich glaube, dass spezialisierte Behand- EFM Versicherungsmakler
lungsformen für alte Menschen eine Antwort sein Akad. Vkfm. Christian Profer, 9900 Lienz
könnten. Die dafür notwendigen Behandlungs- Tel.: 04852/64757, E-Mail: lienz@efm.at
konzepte liegen vor. In anderen Regionen wurden www.efm.at/lienz
ähnliche Versorgungskonzepte bereits umgesetzt.
Dies gilt sowohl für die stationäre als auch für die
ambulant-komplementäre Versorgung von Men-
schen mit alterstypischen Erkrankungen. In wel-
chem Umfang diese Leistungen zu finanzieren
sind, ist dagegen noch offen. Ich denke, dass hier
auch neue Finanzierungskonzepte, etwa im Sinne
eines Regionalbudgets, überlegt werden müssten.
Danke für das Gespräch!
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