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Neuer Ärztlicher Direktor
„Wir stehen vor großen
Herausforderungen!“
Foto: Martin Lugger
Am 1.1.2017 übernahm Prim. Dr. Martin Schmidt die Position des Ärztlichen Leiters am Bezirkskrankenhaus
Lienz. Wie sein Vorgänger, Univ.-Doz. Dr. Andreas Mayr, will er Ansprechpartner sein – für PatientInnen,
MitarbeiterInnen der Medizin, von Pflege und Verwaltung.
Der gebürtige Deutsche (61) ist bereits seit Oktober tere strukturelle Veränderungen seitens des Gesetzge-
2009 als Vorstand der Psychiatrischen Abteilung am bers und der Politik auf die Krankenhäuser zukommen
Bezirkskrankenhaus Lienz tätig. EINBLICKE wollte von werden. Umso wichtiger sind deshalb die innere Sta-
Prim. Dr. Schmidt wissen, ob und wo er neue Schwer- bilität und die Entwicklungsfähigkeit unseres Hauses.
punkte setzen will und wie er die Zukunft des Kranken- Ich meine, dass in diesem Zusammenhang die geplan-
hauses angesichts schwieriger werdender Rahmenbe- ten Schritte zur Qualitätssicherung und zum Qualitäts-
dingungen sieht. management helfen werden, wesentliche Planungsin-
Sie sind seit acht Jahren am BKH Lienz beschäftigt strumente und Zukunftsstrategien zu entwickeln.
und kennen also das Haus, seine Strukturen und das Wie wichtig sind angesichts der großen Herausfor-
Zusammenspiel zwischen Medizin, Pflege, Verwal- derungen Kommunikation und Kooperation zwischen
tung und dem Gemeindeverband Bezirkskranken- den einzelnen Leistungsträgern im Haus?
haus Lienz als Träger der medizinischen Einrich- Wir alle sind einer offenen und fairen Kommunikati-
tung. Was sehen Sie als vorrangiges Ziel Ihrer neuen on verpflichtet. Ich denke, dass wir gemeinsam dazu
Funktion an? beitragen sollten, die Kommunikationsstrukturen im
Zunächst einmal geht es mir darum, die Arbeit von Haus weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Faktor ist hier
Univ.-Doz. Dr. Andreas Mayr fortzusetzen und nicht sicherlich eine notwendige Transparenz, wenn es um
darum, etwas völlig Neues zu machen. Andreas Mayr die jeweiligen Aufgabenbereiche bzw. um anstehende
agierte immer als zuverlässiger Ansprechpartner. Dies Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse geht. Mir
will auch ich so halten. Darüber hinaus möchte ich alles persönlich ist es ein Anliegen, dass auch die Primariate
daran setzen, meinen Beitrag zu Lösungen zu leisten, verstärkt in diese Prozesse eingebunden werden. Leis-
die das zunehmend schwierige Verhältnis zwischen der tungsangebote und Organisationsstrukturen müssen
Ökonomie und der Sicherung von Behandlungsqualität vermehrt auf ihre Effizienz hin überprüfbar werden, und
betreffen. Die Krise der Finanzierungssysteme im Ge- schließlich sollte im Rahmen einer gezielten Entwick-
sundheitswesen ist heute europaweit ein hochbrisan- lungsplanung gemeinsam mit dem Träger des Hauses
tes Thema und betrifft natürlich auch die Region, in überlegt werden, welche neuen Versorgungs- und Be-
der wir leben und arbeiten. Das diversifizierte Behand- handlungsformen wir erarbeiten sollten, um mit der
lungsangebot unseres Krankenhauses muss aufrecht Zeit zu gehen. Im Übrigen bin ich der Auffassung, dass
erhalten bleiben. Diese Aufgabenstellung ist nicht ein- die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleg-
fach, zumal in den kommenden Jahren sicherlich wei- Innen intensiviert werden sollte. Dies umfasst sowohl
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