Page 35 - Journal 1 Jänner 2019
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MENSCHEN & HEIMAT
fahrung für die Bewirtschaftung eines Berg- kunstvoll mit Bauernbemalung verzierte Tü-
bauernhofes mitbrachte. Im Nachhinein meint ren, welche die Hausherrin selbst bemalt hat.
er aber, sei es das Beste gewesen, was ihm pas- Die Vorderseite des Hofs ziert eine aus holzge-
sieren konnte. Wenn er Rat oder Hilfe brauchte, schnitzten Figuren bestehende „Kreuzigungs-
fragte er bei den ortsansässigen Bauern nach gruppe“ (Jesus am Kreuz, Maria und Magda-
und lernte dadurch gleichzeitig die Kalser Be- lena und der Herrgott, der wohlwollend von
völkerung und seine neue Heimat kennen. oben herabschaut), die aus dem 16. Jahrhundert
Den Bauernhof mit Mutterkuhhaltung bewirt- stammt. Aufgrund der Abgeschiedenheit des
schaften heute Vater und Sohn gemeinsam. Im Hofes (im Winter kann die Straße oft wegen La-
Hauptgebäude werden rustikal und liebevoll winengefahr mehrere Tage gesperrt sein) erwies
eingerichtete Fremdenzimmer mit Halbpension sich die Bewirtung der Gäste als unerlässlich.
für bis zu 15 Personen angeboten. Den Eingang Schon Theresias Mutter kochte für die Urlauber,
in die Zimmer schmücken blau getünchte und heute tut dies der gelernte Koch Peter. In der
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