Page 43 - Journal 2 Juni 2020

MENSCHEN & LANDWIRTSCHAFT

„Die Idee, zusammen eine neue Produkt- und Vertriebs- Unverkennbarer Biogenuss in Form köstlicher Joghurts, in saisonal
schiene zu installieren, entwickelte sich im Laufe der abgestimmten Sorten. Die Leidenschaft zu naturnaher, nachhaltiger
Zeit“, meint Andreas. Gemeinsame Arbeiten mehrten sich. Produktion kann man bei jedem Löffel schmecken!
„Im Vorjahr entschlossen wir uns dann dazu, sprichwört-
lich ,Nägel mit Köpfen‘ zu machen und unter Ausschöp- Ortszentrum von Abfaltersbach täglich frisch mit unseren
fung gemeinsamer Ressourcen das Vorhaben ,Milchbar‘ Joghurts. Wie gewohnt, findet man hier auch unsere Bio-
zu starten.“ Zuvor unternahmen er, Tobias, Romana und Rohmilch sowie immer wieder auch andere saisonale Spe-
Daniela eine Bildungsfahrt, besichtigten andere Betrie- zialitäten.“ Die Bio-Produkte aus Abfaltersbach sind auch
be und ergründeten bereits funktionierende Absatzwege. in den Regiomaten von Familie Lugger und Kollnig im
„Wir hörten uns um, befragten Gleichgesinnte und kamen Großraum Lienz erhältlich. „Wir haben unser Ziel, unsere
mit vielen Tipps und Ratschlägen wieder nach Hause“, Milch nicht auf eine ,Weltreise‘ über zwei Pässe zu schi-
ergänzt Tobias. Was folgte, war die Entscheidung, eine cken, sondern sie direkt vor Ort zu hochwertigen Biopro-
nicht unbeträchtliche Summe in die Hand zu nehmen dukten zu veredeln, erreicht. Wir wollen den Weg, den wir
und diese gemeinsam in den Ausbau eines modernen auch als Stärkung regionaler Kreisläufe und als Beitrag
Verarbeitungsraums, der strengsten hygienischen Vor- zum Umweltschutz sehen, gemeinsam weitergehen“, sind
schriften entspricht, in notwendige Gerätschaften, in ein sich Tobias und Romana, Andreas und Daniela einig. Das
Glaspfandsystem sowie in die Erweiterung des Selbstbe- vielzitierte Motto „Aus der Region, für die Region“ ist auf
dienungsautomaten zu investieren. Das Produkt, auf das den beiden Abfaltersbacher Höfen jedenfalls ganz eindeu-
die Wahl der vier fiel, ist ein Bio-Joghurt, das sie sowohl tig kein leeres Schlagwort, sondern tagtäglich gelebtes,
in der Variante „Natur“ als auch kombiniert mit Früchten nachhaltiges Wirtschaften!
oder in den Geschmacksrichtungen „Kaffee“ und „Vanil-
le“ anbieten. Der Startschuss zum gemeinsamen Milchver- Wer mehr über die „Milchbar“ erfahren und über die An-
arbeitungs-Projekt erfolgte Ende 2019. gebote auf dem Laufenden bleiben möchte, kann die Seite
facebook.com/milchgenussbar abonnieren.
Die Erfahrungen, die Tobias, Andreas, Romana und Da-
niela seitdem gewinnen konnten, sind durchwegs positiv. Text: Elisabeth Hilgartner, Fotos: Martin Lugger
„Die Rückmeldungen von Seiten der Konsumenten haben
unsere Erwartungen übertroffen, wir sind mit der Nach-
frage sehr zufrieden.“ Geplant ist, rund 7.000 kg Biomilch
je Betrieb und Jahr zu veredeln. „Wir bieten echten, un-
verfälschten Bio-Genuss zu einem fairen Preis an“, infor-
miert Romana. „Unser Bio-Naturjoghurt ist fein säuerlich
und mild im Aroma, cremig in der Konsistenz und enthält
keine Zusatzstoffe.“ Die Früchte, die die vier dem Joghurt
beifügen, sind natürlich auch biologisch zertifiziert. „Wir
beziehen sie von einem österreichischen Lieferanten“, teilt
Daniela mit und beziffert den Arbeitsaufwand mit mindes-
tens 10 Stunden in der Woche. „Wir verarbeiten jeweils die
Milch vom eigenen Hof und beschicken die ,Milchbar‘ im

Die junge Generation der Höfe „Astner“ und „Lamprechter“ hat sich für einen gemeinsamen Weg entschieden. „Unsere Kooperation ist
eine Herausforderung, aber vor allem eine Bereicherung für uns“, betonen Andreas, Tobias, Daniela und Romana.

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