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Vorworte
Bgm. Dr. Andreas Köll, Foto: Osttirol Journal
Obmann des Gemeindeverbandes
Bezirkskrankenhaus Lienz
Der Bezirk Lienz soll Pilotregion für
Primärversorgungszentren werden!
Der Ärztemangel im ländlichen Raum ist auch im Bun- sem Zusammenhang ist es auch, den Beruf des Haus-
desland Tirol längst schon zu einem Dauerthema ge- arztes für junge Ärztinnen und Ärzte wieder attraktiver
worden. Die ärztliche Versorgung der Bevölkerung in zu gestalten. Niemand muss künftig – wie bisher am
abgelegenen Regionen und Tälern wird zukünftig nicht Land üblich – rund um die Uhr erreichbar sein. Arbeits-
nach alten Mustern zu sichern sein. Die Obleute der zeitmodelle, die mit einer Familie vereinbar sind, lassen
Osttiroler Planungsverbände, der Wohn- und Pflege- sich in dieser Form leichter realisieren. Bereits in ihrer
heime und des BKH Lienz sind deshalb übereingekom- Ausbildungszeit am Bezirkskrankenhaus Lienz sollen
men, den Bezirk als Pilotregion für ein PHC-Netzwerk Ärztinnen und Ärzte künftig systematisch in der Region
zu entwickeln und so die hausärztliche und notärztliche eingesetzt werden, um das Arbeitsfeld im niedergelas-
Versorgung für die Bevölkerung möglichst wohnortna- senen Bereich schon in dieser Phase kennenzulernen.
he zu sichern. Im Fokus steht dabei die Kooperation al- Für 2018 stehen einige weitere wichtige Entscheidungen
ler Gesundheitseinrichtungen in Osttirol inklusive aller zur Zukunft unseres Krankenhauses an: Im regionalen
niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. und österreichischen Strukturplan Gesundheit (RSG und
Was steckt nun hinter dem Begriff PHC (Primärver- ÖSG) wird neu festgelegt, wie die medizinische Versor-
sorgungszentrum) im Unterschied zum Hausarzt, wie gung der Bevölkerung auf allen Ebenen ausgestaltet
wir ihn bisher kannten? Auch in einem Primärversor- wird. Gemeinsam mit dem Land werden die Vertreter
gungszentrum wird ein Hausarzt erreichbar sein und des BKH Lienz hier eine Weichenstellung treffen, die für
ordinieren. Statt einer Einzelpraxis arbeiten hier jedoch unseren Bezirk Planungssicherheit für die nächsten fünf
zusätzlich auch Pflegepersonen, Therapeuten sowie im Jahre bringen soll. Im Paket mit umfassenden Investitio-
Idealfall mehrere Ärzte zusammen. Geleitet wird ein Pri- nen in Höhe von rund 25 Mio. Euro – insbesondere auch
märversorgungszentrum immer von einem Mediziner. für das neue Institut für Gesundheitsbildung auf Fach-
Durch die Teamarbeit sollen Fragen wie Urlaubs- oder hochschul-Basis – schaffen wir damit die Grundlagen
Krankenstandsvertretungen erleichtert, die Kontinuität für eine gute weitere Entwicklung der medizinischen
der Betreuung und Pflege der PatientInnen gesichert Versorgung und die Absicherung der hohen Standards,
und die Erreichbarkeit durch eine Verlängerung der Öff- wie wir sie bereits derzeit vorweisen können!
nungszeiten verbessert werden. Eine Zielsetzung in die-
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