Page 11 - Journal August 2017
P. 11
Hütte. Gekocht wird bevorzugt mit Gas, bei Hochbetrieb MENSCHEN & BERGE
kommt auch der Holzofen des ÖAV-Schutzhauses zum Ein-
satz. Die Qualität der Speisekarte ist dem gelernten Koch journal 11
sehr wichtig, die vielen begeisterten Rückmeldungen der
Hüttengäste bestätigen sein Können. Typisch österreichi-
sche Spezialitäten und Hausmannskost stehen ebenso auf
dem Programm wie Gerichte der 5-Elemente-Küche. Etwas
ganz Besonderes ist der Kraftriegel, den Harry aus Zutaten
wie z.B. Qinoa, Hirse, Kokosfett, Agavensirup, Cranberries,
getrockneten Kirschen, Sesam und Sonnenblumenkernen
herstellt. Die Philosophie rund um die fünf Elemente fin-
det jedoch nicht nur in seiner Küche ihren Niederschlag.
Sie ist auch Teil von besonderen Bergwochen, die auf der
ÖAV-Hütte stattfinden. „Mit `Yoga am Berg` wollen wir uns
an all jene wenden, die an einem bewussten, achtsamen
Verbinden von Körper und Geist inmitten einer beein-
druckenden Bergkulisse interessiert sind“, erklärt Harry
die Intention. Er selbst zeigt einige Yoga-Figuren und er-
zählt, dass er jede freie Minute für Bergtouren nütze. Den
unmittelbaren Kontakt zur Natur sucht er übrigens auch
in der Nacht, wie er lachend meint. „Sobald es das Wetter
zulässt, schlafe ich nicht in der Hütte, sondern im Biwack-
sack im Freien.“
Wenn im Herbst die Saison in den Bergen
endet, dann wechselt der Oberösterrei-
cher nicht nur den Arbeitsplatz, sondern
auch in eine vollständig andere Welt über.
Gemeinsam mit seiner Frau hat Harry vor
drei Jahren im Fürstentum Monaco eine
eigene Firma (www.luccaandco.com) ins
Leben gerufen. Bei hochkarätig besetz-
ten Events rund um das Formel 1-Ren-
nen konnten die beiden bereits vorher
ihr Können und Engagement beweisen
und viele Kontakte knüpfen. „Heute liegt
unser Fokus auf dem Formel 1-Rennen in
Monte Carlo. Zu diesem Anlass chartern
wir eine Yacht, vermieten die Suiten und
bewirten Gäste aus aller Welt, darunter
viele Promis, Topmodels und Stars, bei
uns an Bord. Ãœber 80 Leute verfolgen von
hier aus das Rennen und feiern dann auf
der Yacht die Nächte durch.“ Mit seiner Frau reiste der Viel-
beschäftigte über Jahre hinweg auch mit dem
Formel 1-Zirkus rund um die Welt. „Auch wenn
wir dies inzwischen nicht mehr tun, haben
doch fremde Länder und Sitten für mich nichts
an Reiz verloren. Meine absolute Lieblings-
stadt ist Kapstadt, als Traumdestinationen
sehe ich Südamerika oder die Karibik an. Was
mir noch fehlt, sind der skandinavische Raum
und Neuseeland“, meint der Weltenbummler
zum Abschluss des Besuches auf der Hoch-
schoberhütte, und das Glitzern in seinen Au-
gen verrät, dass es sich bei der Entdeckung
ferner Reiseziele – neben der Gastronomie und
den Bergen – eindeutig um seine dritte Leiden-
schaft handelt.
Text: Elisabeth Hilgartner
Fotos: Osttirol Journal/Gasser, Romana Eder-Grabher